Roland Ionas Bialke - Bialke Free Press - 29. April 2012
Einer der selbsternannten Organisatoren der (angeblich "revolutionären") Berliner Walpurgisnacht 2012 ist ein Hetzer und Spitzel. Als Leiter von angeblich "antifaschistischen" und "antirepressiven" Demonstrationen ist er dem Staatsschutz bekannt, auch kennen und verbreiten Berliner Neonazis seit mehreren Monaten seine Daten (als "Lars Peters" mit entsprechenden Anti-Antifa-Foto). Nun ist der "Aktivist" als "Martin Peters" auch in der Bild-Zeitung mit Namen und Foto zu sehen. Doch wer ist diese Person tatsächlich, mit und für wen arbeitet sie und welche Ziele verfolgt sie?
Seit etwa 2007 besteht unter Einzelpersonen und Autonomen Gruppen der Verdacht, dass die Person "Lars Peters" ein Spitzel sei. Grund hierfür war u.a. neben seinem demagogischen Verhalten, dem Nähesuchen von 129-a-Verdächtigen bzw. den Drang Hotspots zu dominieren, seine widersprüchlichen Aussagen bei unterschiedlichen Personen und in unterschiedlichen Zusammenhängen. Das allein reicht ganz sicher nicht dafür aus, um ihn als Polizei- oder Verfassungsschutzspitzel zu outen. Es gibt in einigen Gruppen durchaus tiefere Diskussionen und Erkenntnisse, jedch möchte ich mich nur auf meine eigenen Erkenntnisse zu dieser Person berufen. Kenntnisse aus Diskusionen über diese Person will ich unberührt lassen. Ich bin nur mir selbst verpflichtet und kann auch ohne tiefere Erkenntnisse vor einer hetzenden und spitzelnden Person warnen.
Warum ein Bericht über einen Demagogen und Spitzel ???
Outings, wie sie aus Antifa-Kreisen bekannt sind, sind in vielen Fällen nicht gut. Denn ein Problem dabei ist, dass sich Menschen ändern können und dann nach Jahren und im Internetzeitalter sogar nach Jahrzehnten noch mit dem Outing konfrontriert werden. Dies erschwert eine Heilung von erfahrenen Wunden und die Überwindung des Alten, erschwert den Veränderungsprozess. Zudem sind Wir alle in Mittel- und Westeuropa mehr oder weniger in Unterdrückungsverhältnissen verstrickt. Eine einzelne Person als "Täter" zu benennen und gegen sie vorzugehen verändert nicht Unser aller Teilhabe an diesen Unterdrückunsprozessen. Sei es, dass Wir Uns versklaven lassen oder andere unterdrücken und ausbeuten. Wenn ein Outing einer Person, die sich an Unterdrückung beteiligt, dazu führt, dass die eigene Teilhabe an der Unterdrückung auf die geouteten Person projeziert wird, oder die Person komplett aus revolutionären Prozessen ausgeschlossen wird, so ein Sündenbock erschaffen ist, eine Strafe für Vergeltung sorgt, dann ist dieses Outing systematisch. Reaktionär.
Ich habe lange überlegt, ob ich diese Person als Spitzel und Hetzer benenne. Im Gegensatz zu dieser Person mag ich keine Gewalt und will verhindern, dass sich beispielsweise Neonazis an ihr körperlich vergreifen. Ebenso will ich nicht, dass Menschen eingesperrt werden oder Racheakte von irgendwelchen unreflektierten Heranwachsenden und/oder Linken ausgesetzt sind Und auch ein Hetzer und Spitzel ist ein Mensch. Ebenso kann es für betroffene klandestine Strukturen gefährlich sein, wenn das Vorhandensein eines Spitzels oder Verräter an die Öffentlichkeit dringt, und somit auch die betroffenen Zusammenhänge.
Trotzdem bin ich mir selbst verpflichtet und will mich zuerst schützen. Mit irgendwelchen Hetztiraden kommt keine Person durch und ich lasse mich dadurch nicht schädigen! Und auch für unerfahrene Personen stellt ein Demagoge und Spitzel eine Gefahr dar, besonders, besonders wenn dieser und sein Netzwerk bestimmte wichtige Knotenpunkte (Hotspots) eingenommen hat. Da Peters in einer öffentlichen Pressekonferenz nun schon wieder ausbrechende Gewalt andeutet und dieses Gehabe an Springer und Co verkauft, muss ich vor ihm warnen. Ich bin solidarisch mit radikal-politischen und emanzipatorischen Strukturen, sowie vor allem mit Menschen, die noch nicht viel Erfahrung mit reflektiert-politischer Aktivität haben. Besonders diese werden durch Peters Gehabe angefixt, und besonders sie, sehe ich dann angeklagt in den Gerichtssälen oder blutend auf der Strasse.
Peters wird und wurde schon von Neonazis geoutet, er selbst hält sein Gesicht und seinen Namen in die Kameras der kommerziellen Presse, die Polizei kennt ihn und seine Aktivitäten. Darum sehe ich keinen Hinderungsgrund von seinem Gehabe und dessen Auswirkungen zu berichten. Ich mache das so, dass für ihn keine Strafe (nach bundesdeutschen Recht) zu erwarten ist. Irgendwelche "linke" Strukturen können ruhig gefährdet werden, wenn sie so wehement über Jahre ihre Augen verschlossen haben und nicht bereit sind zu diskutieren. Nun bin ich nicht mehr bereit zu diskutieren.
Gezielte Aktivität und das unmaskierte Gesicht
"Holt die Fackeln und Mistgabeln raus!", war eine Person bei einer Demonstration gegen "Gentryfication" in Berlin zu hören. Über das aufwiegelnde Geschrei und seine Gesten waren sogar die vereinzelt nebenherlaufenden Hundertschaftspolizisten und Aktive überrascht. Hier forderte eine Person zu erheblichen Gewalttaten auf - eine Person die durchaus die schlagkräftige Repression in Gegenwart solcher Demonstrationen kennt. Einige Jugendliche fühlten sich gut durch diese Hetze angeleitet, scherten aus dem Demonstrationszug aus, wurden aber beim ersten Anzeichen von Gewalt nach Aussen von der Polizei gestoppt. Angestachelt liefen sie der Polizei direkt in die Arme. Der Hetzer verschwand mit einer "Freundin" wieder in der Menge.
Zum ersten Mal nahm Peters und Mark Kennedy bewusst 2007 im Kontext zur Kopenhagener Besetzungsszene war. In Kopenhagen war Kennedy für eine systematische Vereinheitlichug der Proteste verantwortlich, was einer "autonomen" Definition grundsätzlich widerspricht. So wurden in Kopenhagen systematisch Autonome aus den Strukturen gedrängt. Peters und Kennedy waren nun auf der Autonomen Vollversammlung in Berlin (AVV Berlin) anzutreffen und rissen die Moderation, wie auch andere logistische und mediale Funktionen, an sich. Das Diskussionsklima schien "solidarisch", alle waren freundlich zueinander. Doch tatsächlich sah das anders aus. Abweichler wurden beispielsweise nach der Versammlung geziehlt von Personen rausgegriffen und bedroht. So meinte einer aus Peters und Kennedys Umfeld in deren Gegenwart im Sommer 2007 in der Köpi beispielsweise zu mir: "Wenn Du was darüber auf Indymedia schreibst, dann kümmern sich hier einige Personen um Dich." (Anmerkung: Diese Versammlungen waren komplett öffentlich, Medienvertreter und Medienvertreterinnen waren anwesend, Polizei stand vor der Tür, und ein Protokoll wurde auf Indymedia und anderen Plattformen zur Diskussion gestellt. Zu ähnlichen Bedrohungen war es auch aus Kennedys Umfeld gegen Autonome in Kopenhagen gekommen.)
Im Winter 2007 kamen dann die Spitzel auf die Idee eine Kampagne zu schaffen, bei der hauptsächlich Menschen aus sogenannten "Squats" eingebunden werden. Die zweite Version der "Wir Bleiben Alle-Kampagne" (WBA) war geboren. Zum grossen Teil eine Bobo-Kampagne, an denen sich vor allem Zugezogenen, "Studies" und partygeile Teenies beteiligten. In forderster Reihe Kennedy und Peters. Die Repressionsorgane wissen sehr wohl, dass sich in Squats belastendes Material nicht eindeutig zuordnen lässt. Kennedy und Peters wollten aber zuordnen. In Berlin waren Kennedy und Peters auf der One-struggle-one-fight-Demonstration, bei der Kennedy schliesslich festgenommen wurde. Von den Gewalttätigkeiten liessen sich auch andere anfixen - meist junge Leute, die unter den Augen des zivil ermittelnden Berliner LKAs Straftaten begangen.
Während der WBA Actiondays 2008 wollte ich beispielsweise an einem öffentlichen Workshop in der K9 teilnehmen, wurde aber von dem veranstaltenden Peters vor Beginn aus der K9 geworfen. Er wolle "nicht vor versammelter Mannschaft" mich runtermachen. Tatsächlich nahm Peters bei dieser Veranstaltung wenig reflektierte und nicht-politisch-stabile Menschen beiseite, um sie "kennenzulernen". Bekannte und reflektierte bzw. diskutierende Personen waren ihm da ein Dorn im Auge.
Besonders zu erkennen war Peters und Kennedys Drang sich an wichtigen Knotenpunkte zu positionieren. Medien (d.h. Kommunikation, Internetdesign, Werbegestaltung - Flyer, Plakate, Schablonen, Phrasen - Videoschnitt, Zeitungen), Logistik (u.a. Leute transportieren, Schlafmöglichkeiten stellen, Infoläden betreiben, Konzerte vorbereiten) und Antirepression (d.h. Leute vor dem Gefängnis abholen, unbestimmte Hilfe/Beratung anbieten, Demonstrationen vor Gefängnisse etc.) waren die Themen, die ALLE berührten und an denen sich die beiden festsetzten.
"Lars Peters" organisierte u.a. Demonstrationen, wo er Repression "voll scheisse" findet und erntet dabei Beisfall. Unter anderem sprach er bei einem Konzert von "No Justice No Peace" (NJNP) von der Bühne und verurteilte dort Gefängnisstrafen. Als ich Anfang letzten Jahres dann eine enorme Haftstrafe zu erwarten hatte, kam während einer Demonstration "Lars Peters" auf mich zu und tanzte vor mir den Hampelmann im "Ätschibätsch-Manier" und meinte belustigend, ich zitiere wörtlich: "Ätsch, Du musst in den Knast." Seine Begleitung und er waren darüber sehr amüsiert. Das passt aber garnicht zu dem "Martin Peters" der jetzt in der Bild-Zeitung abgebildet ist und hinter dem ein Transparent mit der Aufschrift "gegen soziale Ausgrenzung" und "für eine solidarische Gesellschaft" steht. (Und nein, es ist ein und dieselbe Person.)
Die Sekte um Peters - Szene
Peters Umfeld müsst ihr Euch wie einen losen Zusammenhang vorstellen, die sich über "Freundschaften" identifiziert und in denen es von Spitzeln nur so wimmelt. Dieser anarchistische Zusammenhang kann - bezogen auf das Spitzelaufkommen und der gegenseitigen Bindung - mit der frühen Bewegung 2. Juni verglichen werden. Nur dass hier eher Bobos am Werk sind, und keine Arbeiter und Arbeiterinnen.
Als aus der AVV Berlin von dem Umfeld beispielsweise keine Informationen mehr gezogen werden konnten, übernahmen 2009 wieder Autonome und Radikale diese Plattform. Ab und zu gesellten sich aber wieder aus der Spitzelgruppe Personen hinzu, um zu sehr autonomes Handeln zu sabotieren. Auffällig war, dass z.B. eine Spitzelin in einer Diskussion behauptete bespitzelt worden und nach der Enttarnung sehr enttäuscht gewesen zu sein. An anderer Stelle behauptete sie aber, noch nie irgendwas mit einem Spitzel zu tun gehabt zu haben. Ich konnte auch eine Konzentration von Spitzelaktivitäte im Mehringhof beobachten. Beispielsweise gab es u.a. ein "Student", der zufällig an Kennedys Herkunftsort ein Auslandsemester machte. Auch in einer zentralen Position und mit einer sehr unglaubwürdigen Geschichte.
Beispielsweise kam einer Person aus dem Umfeld Peters zu einer AVV, sprach etwas spezielles an, was einer radikalen Praxis widersprach. Das wurde diskutiert und abgelehnt. Auf der nächsten AVV kam dann eine andere Person aus dem gleichen Umfeld und machte genau das Gleiche. So ging es dann Monat zu Monat, AVV zu AVV - Bis eine Stimmung geschaffen war, die einer radikalen Praxis widersprach. Als dann die klandestine Gruppe "Bewegung Schwarzer Phönix" diese Spitzelstrukturen angriff, wurde alles was mit deren Thema in Verbindung zu stehen schien denunziert und bedroht. Schliesslich hat nun der Spitzelzusammenhang wieder Kontrolle über die AVV. Bemerkenswert ist auch, dass 129/129a-Fälle geschaffen werden, in denen auch gegen mindestens einen Verräter ermittelt wird. Dieser kann alles über die Prozesse während der Ermittlungen, Haft, Soliarbeit und Gerichtsprozess berichten, hat aber meist keine Haft zu erwarten. In Peters Umfeld gibt es auch so einen Kandidaten.
Diese Leute versuchen sich in jede Aktivität einzuklinken und besetzen dann Schlüsselpositionen. Sie tragen sich beispielsweise in E-Mail-Listen ein, um so per Datensammlung an klandestine und autnome Zusammenhänge ranzukommen und diese zu beeinflussen.
Warnung
Folgende Gruppen sollten.gemieden werden:
Anarchist Black Cross Berlin
Ermittlungsausschuss Berlin
Antifa Fridrichshain
Autonome Vollversammlung Berlin
Gipfelsoli
Antifaschistische Linke Berlin
Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin
Leftvision
Ausserdem solltet Ihr am 30. April und am 1. Mai 2012 nicht zu den angekündigten Demonstrationen in Berlin gehen. Macht lieber wie ich ein leckeres Picknick draussen - mit Freunden und Freundinnen. Geht in schwarzafrikanische Länder und helft da den Menschen mit dem Bau von Brunnen, Bildung und im Bereich Gesundheitswesen. Organisiert eine Völkerwanderung aus Schwarzafrika nach Europa! Alle drei Demonstrationen (18 Uhr Lausitzer Platz, 17 Uhr unangemeldet, und die Walpurgisnacht im Wedding) sind von mit Spitzeln durchsetzten Grüppchen organisiert.
Nachfragen zum Thema werden von mir als gewalttätiger Akt eingestuft und entsprechend beantwortet. Das hat seine Gründe. Ich werde aber über kommerzielle Medien weitere Informationen über dieses Spitzelnetzwerk verbreiten. Natürlich nur für eine Gegenleistung.
http://www.bild.de/regional/berlin/walpurgisnacht/krawall-demo-23878010.bild.html
("Martin Peters" - Im Bild rechts)
GEHT NICHT ZUR WALPURGISNACHT-DEMO IM WEDDING !!